Jaaaa, Buenos Aires – wunderbare, große, bunte, laute, heiße und so sympathische Stadt.
Weihnachten bei 36 Grad im Schatten was für ein Erlebnis.
Erste Amtshandlung war, sich ein richtig tolles Hostal zu gönnen. Mitten im Herzen von BA, mit einem hochgelobten, sehr leckerem – yummy, yummy- Frühstück, voll die geile, große Dachterrasse und (very importend) eine Klimaanlage auf dem Zimmer.
Die Klimaanlage hat sich sofort als überlebensnotwenig herausgestellt – konstante 25 Grad im Zimmer, während draußen die gleißende Hitze der Großstadt auf uns wartete.
Morgens, zum Frühstück hat eine nette Argentinierin sich um unser leibliches Wohl gesorgt, mmmh – lecker Süßkram – da wird all das gegessen, was man zu Hause niemals essen würde – Blätterteigteilchen, Puddingteile, Mandelhörnchen…hach, wunderbar und der frischgepresste Orangensaft erst, wow – ähäm, wenn ich etwas abschweife möge man es mir verzeihen.
Die ersten Tage haben wir uns, nach den letzten Aufenthalten in der Provinz, erstmal ins Großstadtgetümmel geschmissen und uns auf die abenteuerliche Suche nach Souvenirs gemacht. (Acht Monate lang konnte das Thema erfolgreich verdrängt werden.)
Ich hab` ja gedacht, dass wir in BA alles bekommen – von der Alpaca Wollmütze bis zum Mapuche Wandschmuck, aber denkste – nix da!
Neben unseren Shoppingzügen hatten wir aber auch genügend Zeit Buenos Aires zu erkunden. Ich glaub ich habe noch niemals so viele alte und riesige Häuser gesehen. Riesige, verschnörkelte Prachtbauten reihen sich aneinander, ein Türmchen hier, ein Erker dort – es war eine wahre Wonne.
Da wir ja auch die Weihnachtsfeiertage in BA verbringen wollten, haben wir geplant „nett essen zu gehen“.
Allen Warnungen zum Trotz sind wir dann auch am 24. 12. durch eine fast menschenleere Metropole geschlendert. Selbst die achtspurigen Avenues, alles wie leergefegt. Ja, auch die Argentinier feiern gerne im Kreise ihrer Liebsten.
An und über Weihnachten hat ungefähr drei Viertel der Gastronomiebetriebe in „the Capital of Argentina“ geschlossen, und das restliche Viertel, das geöffnet hat, verlangt so horrende Preise, dass es uns schier die Sprache verschlug. Nach stundenlangem Rumgeirre, in Abendgaderobe und FlipFlops kamen wir zu dem Entschluss… „Scheiß auf einen Restaurantbesuch, wir wollns jetzt nett haben…“
Letztendlich wurde es das wohl enspannendste und auch irgendwie besinnlichste Weihnachtsfest, das wir je erlebt haben.
Selbstgemachte Spaghetti Bolognese, lauwarmer Rotwein und knapp 40 Grad Außentemperatur – das war unser heiliger Abend in der Ferne. (Wir werden ihn nie vergessen)
Die letzten Tage vergingen dann wie im Fluge und ehe man sich versah, waren wir schon wieder am Flughafen und haben unsere Rucksäcke ordentlich, für 20 Peso verschnüren lassen – wir wollen ja nicht, dass uns da irgendwas untergejubelt wird oder so, gelle?! Noch schnell den letzten argentinischen Kaffee geschlürft, Nachrichten im Flughafen-TV anschauen, bei denen man sich eingestehen muss, dass man immer noch keine Zusammenhängenden, spanischen Satz verstehet, und ab in den Flieger.
Wir danken British Airways für die Economy-Class auf Langstreckenflügen. „Ey, sowatt haste ja im Leben noch nicht erlebt.“ Gefühlte hundert (nein tausend) Stunden, eingepfercht mit einer schnatternden Klasse brasilianischer Austauschschüler. Null Beinfreiheit und immer so ein Gefühl, als würde die Thrombose gerade fröhlich an deine Vene klopfen.
Aber wir, als mittlerweile lässige „Round the world “ Reisende, wussten – …auch dieser Flug muss irgendwann einmal enden… und das tat er ja dann auch.
„The last flight and the end of a long and wonderful journey! “
Da blickt man mit einem lachenden und auch einem weinenden Auge aus dem Flugzeugfenster auf die näherkommende Heimat.
Acht Monate Reisen, acht Monate Zeit .
Zeit für viele neue Eindrücke, neue Sichtweisen, neue Bekanntschaften.
Acht Monate, die die Seele berührt haben.